Berner Zeitung, 22.2.2016


Der Lampen-Ärger, das WC-Dilemma, das Putin-Problem


Juhu. In diesem Text steht nichts über die Durchsetzungsinitiative. Kein Aufruf, kein Bekenntnis, nichts. Es geht um andere Probleme, die man ausschaff... äh beheben sollte.


Die BMW im Parkhaus. Sei es im Einkaufszentrum Wydebächli, im Megashop Hüslimoos oder beim Fachmarkt Cityline: Der Boden im Parkhaus ist immer geneigt. Wer nicht aufpasst, dem rollt der Wagen mit den Wochenendeinkäufen davon. So geschehen am Freitag. Das Ding machte sich selbstständig und touchierte ein Auto. Einen schwarzen BMW. Heraus stieg ein Mann, ziemlich breit, ziemlich unrasiert, unziemlich laut. Er drohte mit seinen vereinigten Brüdern, verstärkt durch die versammelten Cousins, wenn ich künftig nicht besser aufpasse.


Die Verschwörer im Hotelzimmer. Es muss einen fiesen Geheimbund der Hotelzimmerausstatter geben. Vermutlich einmal im Jahr treffen sie sich und entscheiden, wie sie die Hotelgäste ärgern können. Vor drei Jahren einigten sie sich darauf, dass in allen Zimmern auf der ganzen Welt zu wenig Kleiderbügel hängen sollen. 2009 beschlossen sie, dass die Leselampen über dem Bett zu schwach oder sonst wie ungeeignet zu sein haben. Schon vor längerer Zeit reglementierten sie die Zahl der Wäschehaken: höchstens einer pro Badezimmer.


Der Teufel im Rechtschreibprogramm. Hei, ist das lustig. Aus Porto wird Porno. Und umgekehrt. Aus Horst wird Forst, aus Gesäss wird Gefäss, aus buchbar wird brauchbar. Witzig? Na ja. Es sind die Ergebnisse von Rechtschreibprogrammen in Mails, Textverarbeitungen und SMS. Wer hats erfunden? Der Herr heisst Algorhythmus, und sein Tun hat weitriechende Folgen.


Der Untergang der Welt. Schräge Parkplätze, unpraktische Hotelzimmer und nervige Rechtschreibprogramme, was solls? Es drängen die Flüchtlingskrise, die Klimaerwärmung, der Putin. Wir taumeln auf den Abgrund zu. Ach ja, wirklich? Seit ich mich erinnern kann, und das ist eine ganze Weile, war die Welt oder mindestens das Abendland stets vom Untergang bedroht. Auch jetzt. Dabei geht vergessen: Es gibt immer weniger öffentliche WC. Der Aare-Uferweg zwischen Worblaufen und dem Löchligut ist seit Monaten gesperrt. Poststellen haben unmögliche Öffnungszeiten. Das sind Probleme. Packen wirs an.