Zvisite
Die Erlebnisse der Familie Töbeli (Arbeitsname) lehnen sich an ein Stück von Markus Köbeli an. «Peep Show», in den Neunzigerjahren entstanden, wird auch heute noch gespielt. Meine Idee ist
aber kein Plagiat.
Bühne: Eine Art Zoosituation, drinnen wohnen und produzieren sich Töbelis, draussen sind die Besucher.
Familie Töbeli macht alles, was Gott verboten hat: rauchen, saufen, fluchen, spucken, kiffen, Hamburger schmatzen, Killervideos glotzen, Abfall littern. Eine Warnlampe leuchtet auf. Töbelis
verwandeln sich von einer Monster- zu einer Musterfamilie. Hometrainer, Yoga, Holzspielzeug, Eso-Klänge, Rüebli. Eine Besuchergruppe kommt. Die beiden Besucherbetreuer erklären, dass hier eine
Öko-Bio-Musterfamilie zu sehen sei. Wohlgefällige Bewunderung.
Die Besucher ziehen ab. Töbelis werden wieder Monster. Nun merkt man, dass die Schau zwar Geld einbringt, aber nur noch widerwillig durchgezogen wird. Streit bricht aus. Als die nächsten
Besucher kommen, hat die Fassade grosse Risse.
In der nächsten Monsterphase eskaliert der Konflikt so sehr, dass später auch die Besucher betroffen sind. Chaos. Von der wilden Prügelei bekommen auch die Besucher was ab, sie flüchten. Die
Betreuer sind vorerst ratlos, haben dann aber eine Idee.
Töbelis sind erschöpft vom Streiten und hängen erschöpft herum. Die Warnlampe leuchtet auf. Töbelis springen auf und verhalten sich so, wie wir es am Anfang erlebten: rauchen, saufen,
fluchen, spucken, kiffen, Hamburger schmatzen, Killervideos glotzen, Abfall littern. Die Besuchergruppe kommt. Die Betreuer erklären, dass hier eine Original-Unterschichtfamilie zu besichtigen
sei. Wohlgefällige Bewunderung.